
Start der Interkulturellen Woche des Landkreises Kassel im Kino Wolfhagen
Mit einem besonderen Kinoabend sind die Interkulturellen Wochen 2025 unseres Kooperationspartners dem Landkreis Kassel eröffnet worden. Rund 70 Besucherinnen und Besucher kamen am Montagabend ins Kino Wolfhagen, um auf Einladung des WIR‐Vielfaltszentrums den preisgekrönten Film „Contra“ von Regisseur Sönke Wortmann zu sehen und beim anschließenden Filmgespräch dabei zu sein. Offen für Vielfalt e.V. hat den Landkreis Kassel bei der Abendveranstaltung unterstützt und zu Diskussion eingeladen.
Schulaufführung mit der Walter-Lübcke-Schule
Rund 70 Schüler*innen der Walter-Lübcke-Schule sahen den Film „Contra“ von Sönke Wortmann, in dem Christoph Maria Herbst und Nilam Farooq die Hauptrollen spielen. Der Film erzählt die Geschichte rund um einen Professor, der seine Studentin Naima Hamid rassistisch beleidigt und daraufhin gezwungen wird, sie für einen Debattierwettbewerb zu coachen. Aus anfänglicher Ablehnung entwickelt sich nach und nach eine respektvolle Beziehung, die Fragen zu Vielfalt, Bildungsgerechtigkeit und Demokratie aufwirft.
Im Anschluss an die Vorführung nutzten die Schüler*innen die Gelegenheit für eine lebhafte Diskussion. Dabei standen vor allem folgende Fragen im Mittelpunkt: Welche Themen greift der Film auf, und wie sind sie in den Alltag der Schüler*innen übertragbar? Wie werden die Figuren im Film dargestellt und welche Rolle spielt Vielfalt in ihren Entwicklungen? In welchem Zusammenhang steht die Geschichte mit den Grundwerten von Demokratie und gegenseitigem Respekt?
Die Jugendlichen beteiligten sich engagiert und brachten ihre eigenen Sichtweisen und Erfahrungen ein. Ein starkes Zeichen dafür, wie sehr der Film zum Nachdenken und zum Austausch anregen konnte.
Am Ende des Films stellten wir die Frage, ob der Professor für sein Verhalten hätte entlassen werden müssen. Dabei gingen die Meinungen der Schüler*innen auseinander: Einige betonten, dass er im Verlauf des Films aus seinen Fehlern gelernt und die Studentin sogar unterstützt habe. Andere hielten dagegen, dass diese späte Einsicht die vorherigen rassistischen Entgleisungen nicht aufwiegen könne.
Abendveranstaltung mit Ramek Jehanbazi (Universität Kassel)
Auch die Abendaufführung lockte viele Interessierte ins Kino. Nach dem Film führte unsere Referentin Johanna Kindler ein Gespräch mit Ramek Jehanbazi, Studentin und Stipendiatin des Kassel-Stipendiums an der Universität Kassel. Neben ihrem Studium ist sie im Rahmen eines Forschungsprojekt zum Pakts gegen Armut der Stadt Kassel an der Universitöt beschäftigt. Sie beschäftigt sich mit der Fragen, wie soziale Ungleichheit Bildungswege beeinflusst und welche Strukturen Armut in unserer Gesellschaft verfestigen.
In dem Dialog ging es darum, wie soziale Herkunft, Armut und Migration den Bildungsweg beeinflussen und welche Herausforderungen sich im Studienalltag stellen. Die Rednerinnen brachten persönliche Erfahrungen ein und zeigte auf, wie wichtig Förderstrukturen sind, um Barrieren im Bildungsbereich abzubauen. Die offene Gesprächsatmosphäre machte deutlich, wie eng Themen wie Vielfalt, Bildungsgerechtigkeit und Antirassismus miteinander verbunden sind.