Veröffentlicht am 24. August 2025

Couchsurfing in der Ukraine: Lesung, Diskussion und Infomarkt zum Unabhängigkeitstag der Ukraine

Allgemein

Zum Unabhängigkeitstag der Ukraine haben wir im UK14 in Kassel zu einer besonderen Lesung des Buchs „Couchsurfing in der Ukraine“ mit Autor Stephan Orth eingeladen. Die Lesung mit musikalischer Untermalung begeisterte knapp 200 Menschen.  Orth las Ausschnitte aus seiner Reise in das vom Krieg gezeichnete Land. Mit Bildern und Videos portraitierte er das Leben seiner Gastgeber in verschiedenen Städten des Landes.

Nach Orth nahmen weitere Gäste auf den Sofas um UK14 Platz.  Mit dabei CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter, einer der profiliertesten Sicherheitsexperten Deutschlands („Trump steht nicht auf Seiten der Europäer“), Bischöfin Beate Hofmann („Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Gewalt“). Moderiert wurde das Gespräch von Ulrika Gruska, langjährige Mitarbeiterin bei „Reporter ohne Grenzen“.

Die hessische Bischöfin machte deutlich, dass ein derzeit diskutierter Waffenstillstand lediglich ein erster Schritt sei, jedoch keinen wirklichen Frieden bedeute. Frieden setze voraus, dass die Gewalt und Unterdrückung, insbesondere gegen Zivilisten in den von Russland besetzten Gebieten, beendet wird. Hofmann plädierte außerdem dafür, dass Europa seine eigene Stärke entwickelt, um politisch und sicherheitspolitisch auf Augenhöhe agieren zu können. Dazu gehöre auch die Vereinheitlichung der vielen unterschiedlichen Waffensysteme in Europa.

CDU-Außenpolitiker Kiesewetter betonte, dass das NATO-Bündnis anerkennen müsse, dass von Russland eine akute Bedrohung ausgehe. Er erinnerte daran, dass seit 2014 Abrüstung und Diplomatie nicht mehr beidseitig geführt würden. Für Deutschland forderte er ein breiteres Verständnis eines „gemeinnützigen Jahres“, das die Gesellschaft auf Herausforderungen vorbereiten könne. Neben Wehr- und Sozialdienst müsse verstärkt auch der Katastrophenschutz einbezogen werden: „Ein verteidigungswilliges Land setzt auf mehr Möglichkeiten als nur auf den Dienst bei der Bundeswehr.“

Im Anschluss an die Lesung und den Talk fand im Foyer ein Infomarkt statt.

Dort stellten sich verschiedene Initiativen und Vereine vor, die in der Ukraine-Hilfe engagiert sind. Mit dabei waren:

Der Kreis Kassel e.V.,  verkaufte köstliche ukrainische Süßspeisen. Die 50 Mitglieder organisieren humanitäre und kulturelle Projekte, um insbesondere die vom Krieg stark betroffenen Menschen in der Ost-Ukraine zu unterstützen. Die Europa-Union präsentierte ihre Diskussions- und Bildungsveranstaltungen sowie ihre Arbeit für ein starkes Europa. „Fulda stellt sich quer“ bot verschiedene Artikel zum Verkauf an, deren Erlöse die Ukraine unterstützen. Die Kriegsgräberfürsorge mit Hauptsitz in Niestetal informierte über ihre Arbeit und erinnerte an die Notwendigkeit des Gedenkens. Brot für den Frieden berichtete von zahlreichen Hilfsaktionen, die viele Tonnen Lebensmittel aus dem Schwalm-Eder-Kreis in die Ukraine brachte. Offen für Vielfalt e.V. stellte an einem eigenen Stand die Arbeit und aktuelle Projekte für Demokratie und Vielfalt vor.

Einblicke in den Abend finden Sie in unserer Galerie: