Ihre Familien leben seit langem in Deutschland. Ihrer neuen Heimat. Die Kinder haben einen deutschen Pass und sprechen besser Hochdeutsch als der bayrische Ministerpräsident. Doch Millionen Deutsche mit Migrationshintergrund erfahren immer noch Benachteiligung. Gezielte Förderung? Weitgehend Fehlanzeige! Außer in Hamburg und Kassel.
Unsere Kooperationspartner Wintershall Dea und Hübner haben ein herausragendes Förderprogramm von der Elbe an die Fulda gebracht. In der Hansestadt werden seit Jahren junge Studierende mit Migrations- oder Fluchthintergrund, die exzellente Leistungen zeigen und sich auch noch ehrenamtlich engagieren, erhalten dort Förderstipendien. Das Programm ist im vergangenen Jahr mit Unterstützung der Wintershall Dea Stiftung von der Elbe auch an die Fulda gebracht worden. Leistungsbezogene Förderung für junge Deutsche mit Migrationshintergrund und Geflüchtete. Zum zweiten Mal werden jetzt fünfzehn Studierende in Kassel ab dem Wintersemester 2024/25 für ein Jahr mit dem Kassel Stipendium gefördert. Sie können sich über eine finanzielle Entlastung in Höhe von 200 Euro monatlich freuen. Und bekommen sie über das Stipendium Kontakt zur regionalen Wirtschaft und zusätzliche Bildungsangebote. Kaum zu glauben: Bundesweit gibt es eine solche Förderung wirklich nur in Hamburg und Kassel.
Julia Thonfeld, stellvertretende Geschäftsführerin des Studierendenwerk Kassel: „Diese junge Menschen haben gezeigt, dass sie zu Außergewöhnlichem befähigt sind. Wir sind stolz darauf, sie mit dem Stipendium zu unterstützen.“ Dabei sind die Biografien der neun Stipendiatinnen und sechs Stipendiaten so verschieden wie die Studiengänge, die sie an der Uni Kassel belegen, die Bandbreite ihrer Sprachkenntnisse ist so vielfältig wie das, was sie auf dem Weg an die Hochschule erlebt haben. Was sie eint, ist nicht nur ihr Leistungswille, sondern auch die Bereitschaft, trotz großer persönlicher Herausforderungen anderen zu helfen.
Ramek Jehanbazi ist eine der Geförderten. Sie ist Deutsch-Iranerin und studiert Soziologie und Germanistik. Neben Deutsch und Persisch spricht sie vier weitere Sprachen, beherrscht die Deutsche Gebärdensprache und engagiert sich ehrenamtlich im Wahlvorstand bei der Stadt Kassel und als Schwimmlehrerin für Kinder und Jugendliche beim DLRG. Neben dem Studium arbeitet sie an der Universität Kassel im Referat für Internationalisierung und Internationale Kooperationen. Ramek: „Das Kassel Stipendium bedeutet mir viel, denn es bestärkt meinen Einsatz für soziale Gleichheit und zeigt mir, wie wertvoll Bildung und Engagement für Veränderungen in unserer Gesellschaft sind. Seit meinem Studienbeginn in Kassel 2016 habe ich erfahren, wie wichtig es ist, für diese Werte einzutreten.“
Das Kassel Stipendium wird durch Spenden der Hübner und Kennedy gGmbH, die unternehmensverbundene Stiftung der Hübner-Gruppe, sowie der Wintershall Dea Stiftung und einer Kasseler Privatperson finanziert. Die beiden Stiftungen setzen sich dafür ein, dass die Stipendiatinnen und Stipendiaten nicht nur akademisch, sondern auch persönlich wachsen. Durch gezielte Förderung und individuelle Betreuung sollen sie ihre Kompetenzen weiterentwickeln und ihre Ziele erreichen.
Mehr über das Kassel Stipendium und seine Verbindung zum Hamburg Stipendium online auf www.studierendenwerk-kassel.de/geld/kassel-stipendium